Hessischer Bildungsserver / UE: Analyse historischer audiovisueller Quellen

UE: Analyse historischer audiovisueller Quellen

Fächer- und Jahrgangszuordnung

  • Geschichte

Bezug zum Kerncurriculum/Lehrplan

Vorkenntnisse der Schüler

Zuordnung der UE zu den Kompetenzbereichen Medienbildung

 

 

Kompetenzbereich

Schwerpunkte 

Bedienen & Anwenden

 

 

 

Recherchieren & Auswählen

 

 

 

Kommunizieren & Kooperieren  

 

 

 

Produktion & Präsentation 

 

 

 

Analysieren & Reflektieren

 

 

 

Mediengesellschaft & -recht

 

 

 

 

Konkrete Kompetenzerwartungen

Stundenübersicht

Details der UE - Differenzierungsmöglichkeiten

(Die Beschreibung sollte so detailliert geschehen, dass das Modul von anderen KollegInnen poblemlos genutzt werden kann.)

Benötigte Medien und Technik

Internetressourcen

 Online-Zugriff zu Filmen aus dem Ersten Weltkrieg 

 
"2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Vor diesem Hintergrund hat das europäische Projekt "European Film Gateway 1914" über 650 Minuten Filmmaterial zum Weltkrieg digitalisiert und online zugänglich gemacht.
 Bereits seit Februar 2012 koordiniert das Deutsche Filminstitut Frankfurt das Projekt, an dem Filmarchive aus ganz Europa beteiligt sind. Durch "European Film Gateway 1914" (EFG1914) soll auch im bewegten Bild Erinnerungsarbeit zum Ersten Weltkrieg geleistet werden.

Die Filme aus den Jahren 1914 bis 1918 decken alle Phasen und Schauplätze des Weltkriegs ab und berücksichtigen sämtliche Genres und Subgenres, vom Propagandafilm bis zum Antikriegsdrama. Sie zeigen neben den Kämpfen an der Westfront, den Gebirgskriegen oder dem Leid der Zivilbevölkerung durch die Gräueltaten der deutschen Truppen auch die Entwicklung der Filmproduktion zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Dem Deutschen Filminstitut zufolge sind die knapp 1.500 Wochenschauen, Dokumentarfilme, Animations- und Langspielfilme damit bedeutende "Zeugnisse politischer, sozialer sowie ästhetischer Positionen".

Dass die Wirkungsmacht Film im ersten Weltkrieg vor allem zur Propaganda genutzt wurde, zeigt sich schon daran, dass es nur wenige Aufnahmen des tatsächlichen Kampfgeschehens gibt, aber auch an den unterschiedlichen Darstellungen mancher Themen in den verschiedenen Filmen. So zeigt eine österreichische Kriegswochenschau den Kampf an der Alpenfront mit vielen "geschönten" Bildern und setzt vorrangig auf Aufnahmen der alpinen Bergwelt, während ein Dokumentarfilm aus Italien mit gleichem Thema die Strapazen der italienischen Gebirgsarbeiter verdeutlicht, die versuchen bei Schnee und Eis schweres Kriegsgerät in 3.000 Meter Höhe zu transportieren.

Neben Aufnahmen von Alltagssituationen und Ausnahmezuständen haben die Archivare der 26 Partner aus 15 Ländern auch einiges an bisher unbekanntem Filmmaterial, wie beispielsweise die amerikanische Dokumentation "Hunger Blockade Germany". Der Film aus dem Jahr 1919 beleuchtet den Gesundheitszustand der deutschen Bevölkerung in den Kriegsjahren und zeigt dabei vor allem Kinder, die von Missbildungen und Mangelernährung gezeichnet sind.

Wie wichtig "EFG1914" ist, macht die Tatsache deutlich, dass nur noch etwa 20 Prozent der Filme erhalten sind, die zwischen 1914 und 1918 in Europa produziert wurden. Nun wird ein beträchtlicher Teil der noch vorhandenen Filme online zugänglich gemacht und schafft Filmarchivaren, Wissenschaftlern, Studenten und interessierten Bürgern einen Zugang zu wichtigen Informationen. Laut Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, ist das Projekt "ein für die Kunstform Film bislang beispielloses europäisches Erinnerungsprojekt mit immenser Bedeutung für die wissenschaftliche und journalistische Recherche".

Den größten Beitrag zu EFG1914 lieferte das Imperial War Museum in London mit über 1.000 Titeln. In Deutschland waren neben dem Deutschen Filminstitut auch die Deutsche Kinemathek und das Bundesarchiv-Filmarchiv am Projekt beteiligt. Bis zum Ende des Projekts im Februar 2014 sollen noch weitere 1.000 Titel hinzukommen.

Zu finden sind die Filme auf der Homepage von "EFG1914", außerdem auf der zentralen Plattform zum deutschen Film "filmportal.de" und bald auch auf der Homepage der Deutschen Digitalen Bibliothek. Bis Anfang 2014 können bei "EFG1914" und der Europeana aber nicht nur die Filme, sondern auch mehrere tausend Fotos, Plakate und historische Zeitschriften gesichtet werden."  (aus: Journal Frankfurt, 2013-12-18)

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Materialien in Schulbüchern