Hessischer Bildungsserver / Medienbildung / Schule@Zukunft

Der Medienmanager im schulischen Alltag

Einführende Überlegungen

Zunächst einmal: Bezüglich des Einwandes, dass dafür an der Schule die Zeit fehle, kann und wird hier keine Gegenargumentation entwickelt werden. Dieses Problem müssen Sie in der Schule leider selbst lösen. Nur wenn Sie diese Frage für sich und ihre Schule anders stellen (und damit auch eine andere Antwort bekommen), ist Ihre Teilnahme im Sinne der Weiterentwicklung der Medienbildung in der Schule sinnvoll. Nur wenn die Schule die Bereitschaft besitzt, personelle und sächliche Ressourcen für ein solches Projekt zur Verfügung zu stellen, werden sich auch Personen finden lassen, die die Funktion eines schulischen Medienmanagers übernehmen. Kurzum: Wer die Schule der Zukunft gestalten will, wird die dazu notwendigen Werkzeuge nicht umsonst bekommen. Die Honorierung durch Bereitstellung einer Funktionsstelle oder Entlastungsstunden sollte in Anbetracht der verantwortungsvollen und sicher auch zeitlich beanspruchenden Tätigkeit als selbstverständlich angesehen werden.

Konkret geht es bei dem Medienmanager (es wird sich in der Praxis sinnvollerweise eine kleine Gruppe von Personen handeln) um eine Schaltstelle, die zwischen den verschiedenen Ebenen der schulischen Medienausstattung, -nutzung und -bildung vermitteln soll. Neben der Moderatorenrolle ist seine Funktion als Impulsgeber für die Konzeptentwicklung in diesem Bereich zu sehen. Seine Aufgabe wird sich in der Zukunft durch diese Schwerpunktsetzung von der des IT-Beraters/der IT-Beraterin in der Vergangenheit abgrenzen. Natürlich sind auch bisher schon aktive IT-Beauftragte herzlich zur Teilnahme eingeladen, wir möchten mit diesem Angebot aber auch LehrerInnen aus solchen Fächern gewinnen, die nicht zu den klassischen IT-Fächern gehören.

Dass die in dem Kompetenzprofil formulierten Aufgaben nicht alle und vor allem nicht alle gleichzeitig wahrgenommen werden können, dürfte sich von selbst verstehen. Die einzelne Schule muss hier Prioritäten setzen und diese etwa in dem Medienbildungskonzept festhalten. Dann können im Rahmen einer langfristigen Planung die verschiedenen Notwendigkeiten abgearbeitet werden. Bei dieser Qualifizierungsmaßnahme versuchen wir dem Rechnung zu tragen, indem wir bei den Online-Einheiten eine größere Auswahl zur Verfügung stellen und bei den Projektarbeiten erwarten, dass die Themen praxisnah auf die jeweiligen schulischen Prozesse abgestimmt werden.

Im Schulalltag besteht eine wichtige Aufgabe in der Beratung der verschiedenen schulischen Akteure. Aus diesem Grund wird sowohl bei den Präsenzveranstaltungen als auch bei der unmittelbaren Online-Fortbildung dieser Aspekt besondere Beachtung finden.

Zur Veranschaulichung zwei Beispiele: Die Schulleitung bekommt eine Anfrage vom Schulträger, dass man die Schule mit neuer Hardware ausstatten möchte. Der Medienmanager sollte in diesem Fall etwa in Gesprächen die Frage klären, ob das geplante Angebot an die Schule mit den Vorstellungen, die die Schule etwa im Schulprogramm festgelegt hat, übereinstimmt.

Eine Fachkonferenz beschließt in Zusammenarbeit mit anderen Fächern ein fächerübergreifendes Methoden- und Mediencurriculum zu entwickeln und die Ergebnisse für alle LehrerInnen und SchülerInnen auf einer Lernplattform abzubilden. Der Medienmanager hätte dann die Aufgabe die verschiedenen Vorstellungen hinsichtlich der Plattformstruktur auf ihre Realisierbarkeit zu überprüfen, die Fachkonferenzen zu beraten und technisch-administrative Voraussetzungen zu schaffen. Des Weiteren könnte er Hinweise zu externen Fortbildungsangeboten geben oder bei der Umsetzung einer schulinternen Veranstaltung mitwirken.