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Einleitung - Kooperatives Lernen mit dem Web 2.0

Der Einsatz von Web 2.0 Techniken in der Schule unterliegt zwei grundlegenden Rahmenbedingungen, dem rechtlichen Rahmen sowie der Authentizität der verwendeten Methode im Unterricht.

Der Prüfung des rechtlichen Rahmens spielt eine enscheidende Rolle bei der Frage, ob Internettechniken überhaupt eingesetzt werden können und welche rechtlichen Folgen deren Einsatz für Lehrer und Schüler unter Umständen haben kann. Dabei sind das Urherberrecht, der Datenschutz sowie strafrechtliche Aspekte in jedem Fall zu prüfen. Weitere Informationen hierzu sind in der Rubrik "Rechtliche Aspekte" zu finden.

Die Authentizität der verwendeten Methode ist einer der Schlüssel für deren Akzeptanz bei den Schülern. Es muss in jedem Fall ersichtlich sein, dass die Verwendung der entsprechenden Technik nicht einfach nur in die Lebenswelt der Schüler eindringt und dabei aber keinen ersichtlichen Vorteil für den Lernprozess bringt. Unter bestimmten Umständen kann der Einsatz neuer Medien sogar die freie Wahl der Lernwegs für die Schüler einschränken und damit den Lernprozess behindern.

Die folgende Abbildung veranschaulicht übergreifend die unterrichtliche Relevanz des Web 2.0.

Diese lässt sich direkt aus den Schnittmengen der lehrplanrelevanten Techniken des Web 2.0 mit der Didaktik und der Methodik ableiten.

Dabei ist zwischen der informationstechnischen Grundbildung (ITG), welche die Schüler durch den Einsatz von Web 2.0 Techniken erhalten, als Teil der Didaktik und den Methoden bzw. Arbeitstechniken des Web 2.0 als Teil der Methodik zu unterscheiden. Diese sind besonders gut für ein gemeinsames Arbeiten an der gleichen Sache geeignet, ohne dass sich die einzelnen Mitglieder einer Arbeitsgruppe am gleichen Ort befinden müssen. So können zum Beispiel Gruppenarbeiten auf die Hausaufgaben ausgedehnt werden [10].

Die Speicherung und Darstellung der Ergebnisse erfolgt zentral im Internet und kann von anderen Schülern eingesehen und bei Bedarf überarbeitet werden. Haben einzelne Arbeitsergebnisse einen Bezug zueinander, so können diese von den Schülern über Verweise untereinander vernetzt und somit in einen Gesamtkontext eingebunden werden. Auf diese Weise entsteht die Niederschrift eines in Gruppenarbeit erarbeiteten Gemeinschaftswissens. Die Qualität dieser Wissensbasis steigt mit der aktiven Beteiligung der einzelnen Schüler an deren Erstellung. Neben dem Fokus auf der Zusammenarbeit bieten die Techniken des Web 2.0 zusätzlich naturgemäß die Möglichkeit der Präsentation und Veröffentlichung von Inhalten.

So kann durch den Einsatz von Web 2.0 Techniken im Unterricht nicht nur die Qualität der Arbeitsergebnisse durch Teamarbeit erheblich verbessert werden, sondern es kann auch gleichzeitig eine informationstechnische Grundbildung geschult werden [1], die eine erhebliche Relevanz für das spätere (Berufs-)Leben der Kinder hat. Da in unserer Gesellschaft die Informationen gegenüber industriellen Gütern zunehmend an Wert gewinnt, setzten viele Unternehmen bereits heute auf die Verwendung von Web 2.0 Kollaborations-Werkzeugen, um ihr Expertenwissen von den Mitarbeitern stetig und effizient weiterentwickeln zu lassen [2] [3] [4].

Da die mit dem Web 2.0 erstellten Inhalte naturgemäß zunächst einmal öffentlich sind, birgt deren Erstellung im Rahmen des Unterrichts eine ganze Reihe von Gefahren. So könnte die Veröffentlichung urheberrechtlich geschützer Inhalte erhebliche Forderungen des Rechteinhabers zur Folge haben [5]. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, mit den Lerngruppen in geschlossen Lernumgebungen zu arbeiten, sollte der Umgang mit öffentlichen Medien nicht ein ausdrückliches Lernziel des Unterrichts sein. Die Lernumgebung der Wahl sollten die Möglichkeit einer eindeutigen Benutzerauthorisierung sowie die Zuweisung von Benutzern zu geschlossenen Klassen- oder Kursräumen bieten. Beispiele für solche Systeme sind das "LAKK-Online" [6] des hessischen Bildungsservers, Moodle [7], Fronter [8] oder auch das lo-net [9]. 

 

 

[1]   Praxis Web 2.0 - Potentiale für die Entwicklung von Medienkompetenz
[2]   Corporate Web 2.0
[3]   Web 2.0 - Kollaboration
[4]   Virtual Commerce - Kollaboration
[5]   Urheberrecht in der Schule
[6]   LAKK-Online
[7]   Moodle
[8]   Fronter
[9]   lo-net
[10] Google Texte und Tebellen