Hessischer Bildungsserver / Medienbildung / Schule@Zukunft

Krieg mit dem Joystick

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 14. März 2013 00:00

Der Drohnenkrieg in Übersee ist wohl das am schlechtesten gehütete Geheimnis der USA. Ihr Einsatz gehört seit Jahren zum militärischen Alltag.

Ein ferngelenkter Flugroboter verfolgt einen Verdächtigen durch ein Dorf am Hindukusch mit Sensoren und Kameraaugen - stundenlang. In einem klimatisierten Container Tausende Kilometer entfernt sitzen US-Soldaten und beobachten jeden Schritt. Dann ein kurzes Kommando, an einem Joystick krümmt sich ein Finger und der fliegende Roboter feuert seine Raketen auf den Verdächtigen.

Was klingt wie ein Ausschnitt aus einem Hollywood-Streifen, ist seit mehr als elf Jahren militärischer Alltag. Unbemannte, mit Raketen und hochauflösenden Sensoren ausgerüstete ferngesteuerte Flugzeuge, sogenannte Kampfdrohnen, sind seit Oktober 2001 allein für die USA Tausende Einsätze geflogen und haben dabei auch Tausende Menschen getötet.

Es ist die tödliche Präzision, die diese Waffensysteme für die Militärs so interessant macht. Drohnen können stundenlang über einem Zielgebiet kreisen und beobachten, was sich am Boden tut. Die neueste Generation ihrer Sensortechnik soll mit "Argus"-Kameras ausgestattet sein, die eine Auflösung von 1,8 Gigapixeln erreichen. Damit können sie ein Gebiet von fast 40 Quadratkilometern überwachen und Gegenstände bis zu einer Größe von 15 Zentimetern erkennen. Diese Detailschärfe bietet eine Informationsmenge, wie sie durch Satellitenbilder bislang undenkbar war.
Quelle: Tagesschau


| 7.3.2013