Workstations
Jede Ausstattungsempfehlung für Computersysteme kann nur sehr pauschal und eine
Momentaufnahme sein. Erstens ist die Auswahl teilweise eine Glaubensfrage,
zweitens sind Komponenten selbst bei sorgfältigster Prüfung schon morgen überholt,
drittens sind abhängig vom Einsatzzweck - manchmal spezielle Konfigurationen notwendig
(z.B. CAD-Arbeitsplätze, Videobearbeitungsplätze, Computersysteme mit Messschnittstellen,
behindertengerechte Ausstattungen etc.) und nicht zuletzt ist auch eine ökonomisch
sinnvolle und vertretbare Auswahl zu beachten. Wird der Einsatz als Terminal-Client
intendiert, ergeben sich zudem völlig andere Konfigurationsanforderungen.
An dieser Stelle sei nochmals der Hinweis gestattet, dass ein Wiederverwerten
älterer PCs gut überlegt sein sollte. Ab einem Alter von ca. 5 Jahren muss man
mit stark erhöhter Ausfallrate und auch mit Problemen bei der Ersatzteilbeschaffung
rechnen, die sogar durch die technische Weiterentwicklung teilweise unmöglich
wird. Als Beispiel sei nur die Beschaffung von AT-Netzteilen oder AT-Motherboards
genannt.
Die vorliegenden Empfehlungen beziehen sich also zunächst auf den Einsatz als
normaler Einzel-Arbeitsplatz-PC mit Netzwerkanbindung. Weiterhin gehen wir davon
aus, dass die File- Druck- und Kommunikationsserver-Funktionen über das Netzwerk
realisiert werden. Wenn einige dieser Funktionen auf einem normalen Arbeitsplatz
geplant sind, muss eine geeignete Anpassung erfolgen.
In vielen Fällen können sicherlich pauschale Angebote von Rechnern und Monitoren
die Ansprüche der Schulen erfüllen und sind dabei noch sehr kostengünstig. Auf
jeden Fall sollte bei der Beschaffung auf möglichst baugleiche Geräte innerhalb
eines Raumes oder einer Organisationseinheit geachtet werden. Das ist insbesondere
wegen des geringeren Installations- und Wartungsaufwandes wichtig. Das (unabwendbare)
Problem der Alterung bzw. des Verschleiß und der sich damit ergebenden späteren
Veränderungen lässt sich damit aber nicht lösen. Auch das Kaufen von Ersatzteilen
auf Vorrat macht unseres Erachtens nach keinen Sinn, denn bei einer (empfohlenen)
Gewährleistungsfrist von 3 Jahren ist eine auf Vorrat gekaufte Grafikkarte im
vierten Jahr wohl nicht mehr zeitgemäß. Ob man einzelne Komponenten genau festschreibt
oder lieber ein sehr preisgünstiges Fertigangebot akzeptiert hängt ebenfalls
stark vom Einsatzzweck ab. So ist heute durchaus ein einfacher Komplett-PC mit
Celeron®- oder Duron®-Prozessor für Standardanwendungen ausreichend. Ein Vorteil
von Komplettangeboten gegenüber Einzelzusammenstellungen ist u.a. auch eine gewisse
Gewähr für die Lauffähigkeit.
Gehäuse
Jede Gehäuse-Bauform hat Ihre Vor- und Nachteile d.h. man muss in der Regel einen
Kompromiss finden. Ein Desktop-Gehäuse ist preisgünstig, verbaut aber den Platz
auf dem Tisch und beschränkt manchmal die Erweiterungsmöglichkeiten. Außerdem
ist meistens das Platzieren des Monitors auf dem Gerät aus ergonomischen Gründen
abzulehnen. Towergeräte sind sehr groß und meist überdimensioniert. Geräte, die
unter der Arbeitsplatte stehen oder angeschraubt sind stören schnell die Beinfreiheit
und leiden auch unter den mechanischen Beanspruchungen. Sehr kleinen Geräten
(Slim-Case) fehlt es evtl. an der Erweiterbarkeit. Mini-Tower-Gehäuse verbauen
teilweise ebenfalls den Platz auf dem Tisch.
Es gibt einige (leider meist sehr teure) Alternativen mit einfahrbaren Geräten
oder auch solchen die in einen Tisch eingebaut sind.
Die Netzgeräte (ATX-Format) in den Gehäusen müssen ausreichend leistungsfähig
sein. Vor allem bei Billiggeräten werden sehr gern leistungsschwache Netzgeräte
eingesetzt, was dann zu Einschränkungen der Erweiterbarkeit führt. Als Hauptenergieverbraucher
sind im PC dabei der Prozessor und die Grafikkarte zu nennen.
Wichtig ist auch, dass der Lüfter des Netzteils temperaturgeregelt ist und eine
akzeptable Lautstärke hat. Ein sehr großes Ärgernis sind Netzteile, die von außen
in der Netzspannung manuell umgeschaltet werden können/müssen. Das führt bei
versehentlichem Umschalten schnell zu umfangreichen Zerstörungen, die auch nicht
von der Gewährleistung abgedeckt sind. Auch auf einen eigenen physikalisch wirkenden
Netzschalter am Netzteil sollten sie achten.
Hauptplatine
Die Auswahl der Hauptplatine ist (sofern überhaupt im Einzelfall möglich) sicherlich
eine der schwierigsten Entscheidungen. Jede Woche erscheinen neue High-End-Motherboards
mit neue Chipsätzen und irgendwelchen Erweiterungen, die aber bestimmt neue Inkompatibilitäten
bringen oder ausgesuchte Komponenten voraussetzen. Im Allgemeinen gilt: Je
mehr Performance man erwartet und je näher man sich an der momentanen Obergrenze
der Leistungsfähigkeit bewegt, um so mehr Schwierigkeiten sind ebenfalls zu erwarten.
Deswegen sollte die Wahl bei Standard-PCs eher auf Baugruppen fallen, die nicht
der letzte Schrei sind, sondern schon eine gewisse Reife erreicht haben und
auf den letzten Performance-Gewinn verzichten. Lieber ein PC mit nur 1300
MHz Prozessortakt betreiben und dafür einen stabilen Betrieb gewährleisten. Es
sollte auch nicht außer Acht gelassen werden, dass ein sehr hoch getakteter Prozessor
einen erheblichen Kühlaufwand fordert. Daraus resultierend werden stärkere Lüfter
benötigt, die dann auch mehr Lärm verursachen können. Da die meisten Komponenten
direkt mit dem Motherboard zusammenarbeiten müssen, sind viele Vorgaben in den
Ausschreibungstexten dort angesiedelt. Klar ist auch, dass die Wahl der Hauptplatine
vom Prozessortyp abhängig ist. Außerdem gibt es innerhalb einer Prozessorfamilie
unterschiedliche Bauformen und technische Anforderungen, die zu berücksichtigen
sind. ei der Auswahl des Herstellers empfiehlt es sich auf bewährte Hersteller
zu achten, z.B.: ASUS, GIGABYTE, MSI, ABBIT, SOYO, IWIL. Für die langfristige
Verwendbarkeit ist es auch wichtig, ob für ein Motherboard in 3 Jahren noch ein
neuer Treiber oder ein neues BIOS erhältlich ist. Auf dem Board sollten möglichst
5 PCI- und (für Grafikkarten, die nicht on Board sind) ein AGPx-Steckplätze vorhanden
sein. ISA-Steckplätze sind nur noch bei Übernahme von älteren Steckkarten notwendig.
Das hängt natürlich auch davon ab, welche Funktionen bereits On-Board realisiert
sind. Auf modernen Hauptplatinen finden sich heute viele Komponenten, die früher
als einzelne Steckkarten eingebaut wurden. Die Vorteile der kompletten Integration
sind unbestreitbar: Weniger Verbrauch an Platz, Strom, mehr freie PCI-Steckplätze,
geringere Kosten, teilweise bessere Zusammenarbeit der Komponenten, kompaktere
Bauweise. Dem stehen aber auch eine Reihe von Nachteilen gegenüber: Der Ausfall
einer Komponente berührt das gesamte System, da sie ja nicht einzeln ausgetauscht
werden kann, ein evtl. gewünschter Ersatz einer Funktion durch eine bessere, neuere,
leistungsfähigere Variante wird möglicherweise verhindert oder eingeschränkt.
Die Komponenten sind manchmal von geringerer Qualität, was sich sehr häufig bei
den Sound-Funktionen zeigt. Daher ist es wichtig, dass alle On-Board-Komponenten,
wie z.B. Netzwerkkarte, Soundfunktion, Grafikkarte, zusätzliche Festplattenkontroller,
TV-Karte, etc. durch entsprechende Schalter (seien es Jumper oder per Software
im BIOS) abgeschaltet werden können, damit sie durch Steckkarten ersetzbar sind.
Weiterhin ist eine Wake-On-Lan-Funktion (WOL) und die PXE-Unterstützung mit entsprechenden
Anschlüssen ein wichtiges Feature. Auf allen üblichen Motherboards sind heute
mindestens zwei IDE-Ports mit jeweils zwei IDE-Kanälen vorhanden. Damit lassen
sich dann bis zu vier IDE-Geräte (z.B. Festplatten, CD-DVD-ROM, Brenner, ZIP-Laufwerke,
etc.) problemlos betreiben. Moderne Festplatten (und auch andere Geräte) arbeiten
heute im U-Modus (U für Ultra). Das setzt natürlich einen geeigneten Anschluss
und (wichtig) entsprechende spezielle Kabel (40-polige Stecker, 80-adriges Kabel)
voraus, die normalerweise mit dem Motherboard geliefert werden. Bei Geräten mit
CD-ROM-Laufwerk sind diese schon mal mit einem veraltetem Kabel angeschlossen.
Häufig ist auch der zweite IDE-Port nur in einer langsameren Technik ausgeführt!
Für spätere Erweiterungen mit zusätzlichen Festplatten (oder anderen schnellen
Geräten) muss man auf zwei vollwertige U-Ports und zwei passende U-Kabel achten.
Arbeitsspeicher
Für eine akzeptable Zukunftsperspektive sollte der Speicher in einer Arbeitsstation
mindestens 256 MB betragen. Da die Preise für PC-Arbeitsspeicher extrem schwanken,
kann man je nach Marktlage auch mehr Speicher ordern. Der Arbeitsspeicher sollte
mindestens bis auf 1 GByte ausbaubar, auf dem Motherboard sollten 2, besser 3
Steckplätze für RAM-Bausteine zu finden sein. Bei Erstbestückung bis 512 MB RAM
sollte nur einer der Speichersockel belegt sein. Dabei sind nach wie vor Sakzeptabel.
DDR-RAM-Bausteine sind inzwischen auch nur noch unwesentlich teuerer als Sund
deutlich schneller. Der Geschwindigkeitsgewinn von RAM-BUS-Bausteinen rechtfertigt
zumindest momentan nicht die erheblich höheren Kosten und die teilweise noch vorhanden
technischen Probleme. Zudem erscheint die Zukunft der RAM-BUS-Technik eher unsicher.
Da es immer wieder Schwierigkeiten bedingt durch schlechte Qualität von RAM-Bausteinen
gibt, kann man zur Zeit nur raten, die Bausteine von Markenherstellern zu kaufen,
wobei leider auch gefälschte Bausteine im Handel zu finden sind. Echte Sicherheit
erhält man nur durch ein entsprechendes Testprogramm (s. z.B. Zeitschrift
ct). Diesen Test kann man auf einem Mustergerät und auch stichprobenartig auf
der gelieferten Charge (nach Auslieferung) durchführen. Da das Procedere relativ
aufwendig ist, muss/kann man sich evtl. auf die Gewährleistung mit Vor-Ort-Service
verlassen.
Prozessor
Für eine Arbeitsstation mit Standard-Applikationen in der Schule reicht ein 1
GHz Prozessor der Pentium- oder Athlon-Klasse problemlos aus. Wir sehen auch keine
Bedenken beim Einsatz von Duron- oder Celeron-Prozessoren. Wie schon mehrfach
erwähnt ist natürlich bei speziellen Einsatzzwecken ein entsprechend leistungsfähigerer
Typ sinnvoll. Außerdem verfallen die Preise so extrem schnell, dass auch der Griff
zu einer schnelleren Variante finanziell erträglich wird.
Wichtig ist ein geeigneter und qualitativ hochwertiger Kühler mit Lüfter(n). Die
leistungsstarken Prozessoren sind sehr empfindlich gegen Überhitzung. Deswegen
sind Sensoren, welche die Temperatur des Prozessors und die Drehzahl des/der
Prozessorlüfter überwachen und bei Fehlfunktionen Alarm geben kein unsinniger
Luxus. Auch der Lärm des Lüfters ist nicht zu vernachlässigen. Vor allem die neuen
Athlon-Prozessoren brauchen sehr hohe Kühleistungen und diese erzeugen manchmal
unvertretbar großen Lärm. Die Qualität der Lüfter gibt immer wieder Anlass zur
Klage. Teilweise haben sie schon nach kurzer Betriebszeit starke Laufgeräusche
(vor allem nach dem Kaltstart) und stellen im Laufe der Zeit Ihre Funktion
eventuell unbemerkt ganz ein. Leider kann man das den Lüftern beim Beschaffen
nicht ansehen und so bleibt häufig nur der Weg der Gewährleistung (3 Jahre, Vor-Ort-Service!),
wenn man nicht speziell ausgesuchte Typen verbauen lässt.
Festplatte
Die Festplatten sollten nicht mehr als 7200 U/min drehen, weil sie sonst unnötig
heiß und lautstark werden, weitere Lüfter erfordern und der erreichte Performancegewinn
durch die höhere Drehzahlen für Standard-Anwendungen nicht entscheidend ist.
Die Kapazität der Platte sollte 40 GByte nicht unterschreiten. Moderne Festplatten
verfügen faktisch alle über ein sogen. akustisches Management, d.h. man kann
die Zugriffszeit in gewissen Grenzen so verändern, dass entweder ein sehr leiser
Betrieb oder ein möglichst schneller Betrieb möglich ist. Bei den Festplatten
gab es in den letzten Jahren immer wieder Probleme mit der Ausfallrate bestimmter
Baureihen. Davor ist man wegen der starken technischen Weiterentwicklung niemals
völlig sicher. Um so wichtiger ist deswegen wieder einmal eine lange Gewährleistungszeit.
SCSI-Systeme sind in normalen Arbeitsplatz-PCs nicht mehr sinnvoll. Auch der Anschluss
von Scannern, geschieht heute, sofern keine Hochleistungsgeräte eingesetzt werden,
über USB.
Grafikkarte
Gerade bei Grafikkarten ist das Leistungsspektrum und damit einher gehend die
Preisdifferenzen sehr groß. Für normale Office-Anwendungen reichen die einfachen
Grafikkarten immer aus. Es sollten nur einige (mindest-) Eckdaten gefordert
werden: =32 MB RAM, min. 75 Hz Bildwiederholfrequenz bei allen Auflösungen, maximale
Auflösung =1280x1024 Punkte bei 16 Bit Farbtiefe, Direct-X kompatibel. Ob eine
3D-Graphikbeschleunigungs-Funktion vorhanden sein muss ist im wesentlichen wieder
vom Einsatzzweck abhängig. Wir empfehlen dieses Feature bei Neuanschaffungen zu
fordern. Die Karte sollte entweder On-Board integriert (dann aber abschaltbar)
oder eine echte AGP-Karte sein. Bei den On-Board-Karten muss man bedenken, dass
der notwendige Grafikspeicher häufig aus dem normalen RAM-Speicher abgezweigt
wird, der damit zum einen dem Betriebssystem fehlt und zum anderen nicht besonders
schnell ist.
Diskettenlaufwerk
Ein Standard-3½´´-Diskettenlaufwerk ist auch heute noch sinnvoll. Es gibt bei
funktionierendem Netzwerk und Internetzugang sicher andere Möglichkeiten des Datenaustauschs,
und auch das Booten eines PCs zu Wartungszwecken kann über WOL und PXE erfolgen.
In vielen Fällen ist aber das 3½´´-Diskettenlaufwerk sehr hilfreich.
CD-ROM / DVD-Laufwerk
Ob an einfachen Schülerarbeitsplätzen ein CD/DVD-Laufwerk vorhanden sein muss
ist eine immer wieder geführte Diskussion. Eventuell reicht es aus, in jedem
Raum z.B. im Lehrerplatz ein solches Laufwerk zu haben und es bei Bedarf freizugeben.
Das verringert sowohl ständige unnötige und ungewollte Installationen von mitgebrachten
Softwarepaketen und zusätzlich die Kosten beim Kauf der Hardware. Zudem ist das
Handling von ganzen (legalen) Klassensätzen einer Software sehr umständlich und
nicht wenig problematisch (Stichworte: Verkratzen, Diebstahl, Seriennummern).
Nachteile bei Geräten ohne CD/DVD-Laufwerk hat man im wesentlichen bei der Installation
und Konfiguration, da man alle Daten (z.B. Installationsdateien für das
Betriebssystem) entweder auf der Platte vorhalten oder über das Netzwerk einspielen
muss. Um sich alle Möglichkeiten offen zu halten, kann das CD/DVD-Laufwerk als
optionale Ergänzung mit im Leistungsverzeichnis aufgeführt sein. Besser ist
es allerdings gleich, netzwerkfähige Software einzusetzen und/oder auch die CD-ROMs
zentral über geeignete Server bereit zu stellen. Im einfachsten Fall kann der
Lehrer-PC für einen Raum diese Funktionen erfüllen oder, etwas komfortabler, ein
spezieller CD/DVD-Server genutzt werden.
Soundfunktion
Die Geräte sollten über akzeptable Soundfunktionen verfügen. Dabei sind die heute
auf dem Motherboard integrierten Funktionen ausreichend (wenn auch meist kein
Ohrenschmaus). Es ist sicher wünschenswert, wenn die Anschlüsse für Kopfhörer
und Mikrofon und auch z.B. USB nach vorn herausgeführt sind. Es gibt einige (in
letzter Zeit häufiger) Gehäuse, bei denen das der Fall ist. In den anderen Fällen
sollte gleich ein passendes Kabel als Verlängerung mit beschafft werden. Das erspart
zumindest ein umständliches Fummeln hinter dem Gerät. Wichtig ist auf jeden
Fall ein Y, damit zwei Kopfhörer oder Headsets anschließbar sind.
Es ist auf keinen Fall sinnvoll, für jeden Platz eigene Lautsprecher vorzusehen,
denn den im Ernstfall entstehenden Klangbrei mag wohl niemand. Für die Arbeitsplätze
können die Kopfhörer von den Benutzern mitgebracht werden. Empfehlung: Einen Vorrat
an sehr preisgünstigen Headsets anlegen und gegen eine geringe Gebühr verkaufen,
da das geteilte Nutzen solcher Geräte nicht besonders hygienisch ist und zusätzlicher
organisatorischer Aufwand anfällt. Als Anschlüsse an der Soundkarte (Soundschnittstelle)
sollten neben Lautsprecherausgang und Mikrofoneingang auf jeden Fall ein AUX-Eingang,
ein Game-Port (für Experimente) und min. ein CD-Eingang (im Gerät) vorhanden sein.
In einigen Fällen sind Soundsysteme im Einsatz, die nur mit einem zusätzlichen
Verstärker an einem Lautsprecher oder Kopfhörer betrieben werden können. Diese
Variante ist für schulische Zwecke nicht geeignet.
Schnittstellen
Angesprochen sind hier die Standard-Schnittstellen. Das sind praktisch immer:
1 x parallele-, 2 x serielle-, 2 x USB-Schnittstellen
Es ist abzusehen, dass in naher Zukunft die USB 2.0-Schnittstelle die Version
1.x ablösen wird. Die Fire-Wire-Schnittstelle stellt eine gute Alternative (oder
auch Ergänzung) für den USB-BUS dar. Vor allem im Bereich der Video-Technik hat
sie große Bedeutung. Bei entsprechenden Einsatz kann die Integration auf dem Motherboard
wünschenswert sein. Daneben gibt es zusätzliche Einsteck- und auch Video-Karten,
die diese Schnittstelle enthalten. Die Vorgaben sollten bei der Motherboardbeschreibung
mit auftauchen. Auf den meisten Motherboards sind die Anschlüsse für die Infrarotübertragung
vorhanden. Ob das Feature jemals genutzt wird ist allerdings fraglich. Bei Bedarf
muss natürlich dann auf einen entsprechenden Sensor geachtet werden.
Netzwerkkarte
Wenn die Netzwerkkarte On-Board integriert ist, spart man sich einen PCI-Steckplatz.
Diese Variante hat evtl. den Nachteil, dass möglicherweise eine sehr preisgünstige
Hardware mit Einschränkungen oder reduzierter Performance zum Einsatz kommt.
Für einen normalen Arbeitsplatzrechner ist die Qualität allerdings heute
i.d.R. immer ausreichend. Bestenfalls der Chipsatz der für die Netzwerkfunktion
verwendet wird ist dann von Interesse. Bei einer eigenständigen Netzwerksteckkarte
ist es leichter, entsprechende Vorgaben zu formulieren. Allerdings sind Netzwerkkarten
von bekannten Markenherstellern oder mit erhöhten Leistungswerten wiederum
teurer. Auch hier muss die Ausschreibung in Abstimmung mit den realen Erfordernissen
formuliert sein. Wichtig oder manchmal auch unverzichtbar ist in jedem Fall allerdings
(für Fernwartung und zukünftige Verwaltungserleichterungen) die Wake-On-Lan-Funktion
(WOL) und die PXE-Unterstützung mit der evtl. zusätzlich nötigen Verbindungsleitung.
Schutzkarten (Protektorkarten) oder entsprechende Softwarelösungen
Für einen dauerhaften Einsatz in der Schule muss die Konfiguration der Geräte
gegen absichtliche oder versehentliche Manipulationen geschützt sein. Es gibt
heute eine größere Anzahl von Varianten für den Schutz der Client-Installationen.
Ohne jetzt näher in die Diskussion einzusteigen, empfehlen wir zum einen aus
pädagogischer Sicht Systeme, die nicht funktionsbeschränkt sind und zum anderen
aus praktischer Sicht solche, die keinen ständigen umfangreichen Abgleichbedarf
(umkopieren, sei es manuell oder automatisch) haben. Damit ist der Einsatz der
Computer auch für Lehrer ohne Fachkenntnisse von der Seite der Betriebssicherheit
und Reproduzierbarkeit problemlos. Die Möglichkeiten allein durch Nutzungseinschränkungen
(Systemrichtlinien) zum Ziel zu kommen führen unseres Erachtens nach nur zu einem
unvollständigen und noch dazu pädagogisch unvorteilhaften Schutz. Besser ist
es den PC mit einer üblichen Standard-Oberfläche und Funktionsweise zu versehen
und unerwünschte Änderungen automatisch nach dem Systemneustart ohne Zeitverlust
rückgängig zu machen. Ein solcher Schutz kann entweder per Software oder mit etwas
mehr Sicherheit beinahe schon klassisch per spezieller Steckkarte erfolgen. Beide
Varianten werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Auswahl hängt
u.a. von den gewünschten Schutzfunktionen, dem Preis und evtl. dem Zusammenspiel
mit schon vorhandenen Systemen und dem Betriebssystem ab. Es gibt auch einige
Geschwindigkeitsunterschiede, die evtl. von Bedeutung sind. Stellvertretend
seien hier einige in Deutschland etablierte Vertreter genannt, wie z.B.: Der PC-Wächter
(Fa. Dr. Kaiser, Berlin), der HDD-Sheriff (Fa. Schwarz, Neumarkt), der Datenairbag
(Fa. Elabo, Kinding). Alle diese Systeme erfüllen die Grundfunktionen des Schutzes.
Zumindest die beiden erstgenannten Hersteller entwickeln Ihre Produkte in enger
Abstimmung mit der Schulpraxis und in Zusammenarbeit mit dem Support-Center
weiter.
Die Möglichkeit, das BIOS (Betriebsprogramm) der Schutzkarten per Software zu
ändern ist (wegen den häufigen Verbesserungen) sinnvoll und in diesem Zusammenhang
ebenfalls eine Sicherung der Karte selbst gegen unautorisiertes Überschreiben
ihrer Betriebs-Software. Die Produkte werden ähnlich, wie bei anderen Komponenten
ständig weiter entwickelt. Zumindest die PC-Wächter-Karte der Firma Dr. Kaiser
gibt es als integrierte Version auf einer Netzwerkkarte. Das hat zunächst den
nicht zu bestreitenden Vorteil, Kosten zu sparen und einen freien Steckplatz zu
gewinnen.
Der Einsatz der preislich sehr viel günstigeren Software-Lösungen (z.B. PC-Drive
der Fa. Kaiser) ermöglicht es auch, Notebooks oder PCs ohne Steckplätze zu schützen.
Dabei ist allerdings zu beachten, dass beim Booten dieser Rechner von einem anderen
Medium als der geschützten Festplatte (z.B. von Diskette, CD-ROM oder ZIP-Laufwerk)
der Schutz dann zeitweise aufgehoben ist. Ob man mit dieser etwas verringerten
Sicherheit leben kann, muss man selbst entscheiden.
Tastatur
Die Tastatur sollte von einem bekannten Markenhersteller sein, damit eine Mindestqualität
erwartet werden kann.
Maus
Für die Maus empfehlen wir dringend den Einsatz von optischen Mäusen mit Wheel-Funktion.
Der Wartungsaufwand durch verschmutzte Mäuse bzw. durch verlorene Mauskugeln
ist doch erheblich. Eine Version, die wahlweise USB oder PS/2-Anschluss hat
ist vorzuziehen, aber nicht unverzichtbar. Von Funkmäuse (und Tastaturen) für
Schülerplätze oder gar Funkmäuse mit optischer Abtastung müssen wir zur Zeit abraten,
da diese häufigere Batterieerneuerungen wahrscheinlich machen oder die Batterien
sehr schnell ganz verschwinden.