Server für mittlere und größere Schulumgebungen
Grundsätzlich ist auch eine größere Schulumgebung mit einfachen Komponenten zu
versorgen. Allerdings stellen sich hier verstärkt die Fragen nach Ausfallsicherheit
und Leistungsfähigkeit. Die Leistungsfähigkeit kann durch eine großzügigere Arbeitsspeicherausrüstung,
einen (oder mehrere) leistungsfähigere Prozessoren und auch durch die Verwendung
von SCSI-Festplattensystemen gesteigert werden.
Auf folgende Besonderheiten sollte neben den Standard-Anforderungen an PCs bei
der Beschaffung der Server geachtet werden (wiederum ausgehend von einem Standard-PC):
- das Monitoring diverser Hardwarekomponenten (Netzteillüfter, Prozessorlüfter,
Prozessor- und Motherboardtemperatur, Spannungsversorgungen ist Pflicht
- das Netzteil ist mit min. 300 W zu dimensionieren
- evtl. ein redundantes Netzteil mit min. 300 W vorsehen
- das Gehäuse muss für Erweiterungen ausreichend Platz bieten (spezielle Server-Gehäuse)
- sinnvoll ist der Einbau der Server in ein 19-Gehäuse
- Prozessortakt = 1 GHz. (Celeron oder Duron-Prozessoren sind nicht geeignet)
- Dual-Prozessor-Betrieb vorsehen
- das Gehäuse muss leicht und ohne Ausschalten des Rechners zu öffnen sein
- das Motherboard sollte mindestens 4 freie PCI-Steckplätze haben. Mindestens
ein PCI-Steckplatz soll 64 Bit breit sein, um die Aufnahme von 64-Bit-Karten
zu ermöglichen.
- der Speicher sollte mindestens 1 GByte betragen und bis min. 2 GByte, besser
4 GByte, ausbaubar sein, auf dem Board sollten min. 2 weitere RAM-Steckplätze
vorhanden sein
- an die Grafikkarte werden nur geringe Anforderungen gestellt
- die Netzwerkkarte sollte von hoher Qualität sein und die Ressourcen des Gerätes
wenig belasten. Je nach Auslegung der Verkabelung im Backbonebereich des Netzwerkes
wird eine Gigabit-Netzwerkkarte oder Multiple-Port-Karten (mit 2 oder 4 Ausgängen)
zum Einsatz kommen.
- für einen ISDN-Anschluss ist eine passende ISDN-Karte vorzusehen. Dabei ist
eine aktive Karte wegen der geringeren Belastung des Servers vorzuziehen. Für
den Anschluss an DSL ist der Einbau einer weiteren Netzwerkkarte anzuraten, wenn
nicht ein Hardwarerouter eingesetzt wird. Dieser muss dann aber über einen eigene
Cachefunktion verfügen
- Das Motherboard soll einen SCSI-Kontroller on Board für evtl. externe (z.B.
Bandlaufwerke) oder interne Erweiterungen haben
- Ein zusätzlicher SCSI-Raid-Cache-Kontroller (Level 0,1,5), SCSI ULTRA 160, min.
128 MB RAM, Betrieb wahlweise im SE Mode (Single Ended) oder LVDS Mode (Low Voltage
Differential Signalling), VHD Anschluss, Hot Plug, Auto Hot Plug mit SAF-TE/SES
Support und Hot-Spare-Möglichkeit sollte in Betracht gezogen werden.
- mindestens drei gleiche SCSI Festplatten (ULTRA 160) mit mindestens 18 GByte
Kapazität und Drehzahlen = 7200 1/min. Die dritte Festplatte dient als Notfall-System-Backup.
- Wird ein Raid-System Level 5 bevorzugt, so sollten 4 Festplatten eingesetzt
werden. Die vierte Platte läuft als Local-Spare-Platte mit und geht automatisch
in Betrieb, wenn eine der anderen drei Festplatten ausfällt. Die Platten befinden
sich sinnvollerweise in Einschubrahmen (mit eigenen Lüftern), die ein Hot-Plug
(Austausch bei laufendem Betrieb) erlauben. Evtl. kann das gesamte Raid-Massenspeicher-System
in ein externes Gehäuse verlegt werden
- zusätzliche Lüfter
Im folgenden stellen wir eine Beispielkonfiguration eines solchen Servers mit ausgewählten Komponenten vor. Produkte anderer Hersteller mit gleicher Qualität können alternativ verwendet werden. Die dargestellten Komponenten können im Support-Center des HeLP in Frankfurt im laufenden Betrieb präsentiert werden.
Komponente |
Hersteller-Bezeichnung |
Bild |
Gehäuse |
Chenbro RM511 Dieses Gehäuse ist für den Einsatz in Serverschränken konzipiert. Es ist fünf Höheneinheiten hoch und sehr tief. Das Board wird im hinteren Teil eingebaut. Die zehn Aufnehmer für die Laufwerke befinden sich an der Gehäusefront. Im Gehäuse sorgen vier temperaturgesteuerte Lüfter für ausreichende Kühlung. |
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Motherboard |
Asus CUR-DLS |
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Prozessor |
Zwei Intel Pentium III mit 1 GHz und aufgesetztem Kühler |
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Arbeitsspeicher |
2 x 512 MB SDRAM 133 mit ECC und SPD |
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Festplatten |
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Festplatte für Image |
IBM
HD AT 120GB Deskstar 120GXP
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CD/DVD-Laufwerk |
Toshiba SD-M 612 16x/48-fach Laufwerk |
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Diskettenlaufwerk |
1,44 MB Standard |
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Graphikkarte |
ATI-Xpert 2000 |
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Netzwerkkarte LWL |
3Com® Gigabit Fiber-SX Server NIC 3C996-SX |
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Mehrfach-Netzwerkkarte (alternativ zu Fiber-Netzwerkarte) |
Adaptec Quartet 64 |
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Tastatur |
Standardtastatur |
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Maus |
Standardmaus |
Für den zweiten Server, der vorwiegend als Kommunikations- und Backup-Server dienen soll, ist nicht unbedingt SCSI-Raid-System notwendig. Hier ist ev. auch ein IDE-Raid (Level 1) ausreichend. Zu überlegen ist jedoch, ob dieser Server mit einem Dual-Prozessorboard, zwei Prozessoren und viel Arbeitsspeicher ausgestattet wird, da gerade Kommunikationsdienste und hier im speziellen die E-Mail-Dienste eine recht hohe Prozessorlast erzeugen können.